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Abschiedsrede von Jochen Kramer

Die Corona-Krise macht es mir als  Erstem Bürgermeister leider nicht möglich, meine Amtszeit mit einer Bürgerversammlung zu beenden.

Deshalb hier meine Abschiedsrede 

Dank und Abschied

Abschied nehmen – Amtsgeschäfte übergeben – und dann mal weg mit dem Wohnmobil! 

Irgendwie habe ich mir das alles anders vorgestellt als es jetzt kam.

Ein kleines Virus verändert die Welt. Nichts ist im Moment mehr wie es war und so muss ich heute diese Form der Verabschiedung wählen. Auch die geplanten Bürgerversammlungen müssen, neben den Olympischen Spielen, heuer entfallen. 

6 Jahre Gemeinderat, 18 Jahre als 1. Bürgermeister der Gemeinde Castell

18 Jahre Verantwortung für Jeden und Alles was im gemeindlichen Zusammenleben nur denkbar ist. Freud und Leid, Erfolg und Ärger, gute Begegnungen und schlechte Erfahrungen, von Großbaustellen bis Hundehaufen – alles hält solch ein Amt bereit.

18 Jahre Entscheidungen vorbereiten und treffen, zusammen mit dem Gemeinderat und oftmals auch mit den Bürgern zusammen. Meine Amtszeit als 1. Bürgermeister der Gemeinde Castell neigt sich nun dem Ende zu, nur noch wenige Tage sind es.

Der Zeitpunkt ist ganz bewusst von mir und meiner Frau gewählt! Es ist Zeit zu gehen und die Verantwortung abzugeben. Zum einen ist es meinem Alter geschuldet (man weiß dass das irdische Leben nicht ewig andauert), zum anderen muss man sich auch eingestehen, dass es Andere auch können und ihre Pflicht im Dienste der Allgemeinheit und für unser Castell übernehmen und erfüllen werden. Daher ist für mich heute, an meiner letzten Gemeinderatsitzung (leider nicht Bürgerversammlung), der Moment und die Gelegenheit Danke zu sagen:

Erst mal sage ich allen Danke, egal was war. Immer war ich respektiert und habe mich angenommen gefühlt. Es gab auch Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten, die jedoch nie so tiefgreifend waren und einen totalen Bruch zur Folge hatten. In den meisten Fällen konnte ein Kontext gefunden werden. Ich möchte mich aber auch bei denjenigen entschuldigen, die vielleicht von mir enttäuscht waren aufgrund einer Entscheidung/Fehlentscheidung.

Ich danke insbesondere meinen Freunden. Freundschaften sind wichtig im Leben und es ist nicht selbstverständlich, dass so ein Posten diese Zeit unbeschadet übersteht. Dazu zähle ich auch meinen sonntäglichen Stammtisch, der das politische Leben von einer anderen Seite beleuchtet hat und keine Kommunalpolitik am Wirthaustisch betrieben hat.

Ich danke allen Verantwortlichen unserer Gemeinde, allen Vereinsvorständen und Ehrenamtlichen. Viel konnte zusammen somit in unseren Dörfern umgesetzt und realisiert werden. Diese Vernetzung war mir immer sehr wichtig.

Ich danke den weiteren Obrigkeiten im Dorf. Für das gute Miteinander von Kirche, namentlich Dekan Klöss-Schuster als Vorstand unseres hervorragenden Kindergartens mit Personal und dem fürstlichen Hause, welches auch immer unsere großen Dorffeste für die Vereine und die Gemeinde großzügig unterstützte. Einbeziehen möchte ich auch das wichtige Amt der Siebener, ein altes und vertrauenswürdiges Amt von Frauen und Männern mit gutem Leumund. Symbolhaft ist für mich dabei immer der alljährliche Bürgerauszug mit dem Gemeinderat, dem Kirchenvorstand und den Feldgeschworenen an der Spitze des Umzuges. Der Bürgerauszug in Castell ist für Jung und Alt äußerst wichtig und verbindend. Danke allen, die zur Erhaltung dieser Tradition mit beitragen.

Ich danke allen Gemeindebediensteten und den Mitarbeitern der Verwaltungsgemeinschaft Wiesentheid. Ich hoffe, dass ich Euch ein guter Vorgesetzter und Mitarbeiter war. Danke den Greuther Landfrauen für die Betreuung der gemeindlichen Kirche in Greuth. Danke den Mitgliedern der Gremien Dorfschätze, Schulverband, VG – Versammlung und allen überörtlichen Kolleginnen und Kollegen und Institutionen. Ich denke aber heute auch ganz besonders an die bereits verstorbenen Wegbegleiter aus dem Gemeinderat in meiner Amtszeit, 2. Bgm. Hans Weid und GR Peter Haßlauer.

Ich denke an viele gemeinsame Projekt (Arbeitskreis und Vorstandschaft der Dorferneuerung, Arbeitskreis Energie (Windkraft), Arbeitskreis Asyl, Fest 1200 Jahre Castell, Krönung der Fränk. Weinkönigin Carolin Meyer, Weinwandertag) u.v. Andere, wie unsere Holzmacher für die Pflege des Gemeindewaldes oder die Betreuerinnen beim Kinderfasching. Vielen Dank an Alle, die sich dabei engagiert haben und dies erst alles ermöglicht haben. Vor allem die Dorferneuerung hat viel Zeit und Arbeit erfordert. Danke dem Amt für Ländliche Entwicklung, Herrn Jungwirt und Herrn Maier, der örtlich gewählten Vorstandschaft mit dem örtlich Beauftragen Erhard Renz und natürlich allen Anliegern, die von diesen Maßnahmen betroffen waren.

Ein ganz besonderes Anliegen ist es mir heute mich bei den Feuerwehrkameradinnen und Kameraden aus Castell, Greuth und Wüstenfelden für Ihre ständige Einsatzbereitschaft zu bedanken. Höchste Leistungen und Anforderungen für unsere Gesellschaft und unsere Dörfer, die unbezahlbar sind. Danke den Kommandanten und den Vorständen der unterstützenden Feuerwehrvereine.

Ich bin den Wählern dankbar, nicht nur weil sie mich gewählt haben – sondern natürlich auch, weil sie mir stets einen handlungsfähigen und gut beratenden und unterstützenden Gemeinderat zur Seite stellten. Vielen Dank daher an alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die die Verantwortung und Arbeit während meiner Amtszeit nicht scheuten. Danke auch insbesondere meinen Vertretern, den 2. und 3. Bürgermeistern – aktuell Georg Schwarz und Michael Rufer, während dieser Jahre. 

Natürlich wünsche ich den Neugewählten bzw. den Wiedergewählten alles erdenklich Gute für das weitere Wirken zum Wohle unserer Gemeinde und meinem Nachfolger Christian Hähnlein viel Geschick, Geduld, Leidensfähigkeit, Freude und insbesondere viel Erfolg bei seiner politischen Arbeit. Insbesondere wünsche ich mir für unsere Gemeinde und alle Bürgerinnen und Bürger eine friedliche und gedeihliche Zukunft. Ein gutes Miteinander und gegenseitige Unterstützung in einer Welt, die gerade dabei ist sich zu verändern. Vielleicht erwächst aus der Krise auch etwas Gutes! Optimismus ist immer gut in diesem Geschäft.

Was man heute schon sagen kann, die finanziell goldenen Zeiten der vergangenen Jahre mit guten staatlichen Zuschüssen und hohen Förderungen werden wohl erstmal vorbei sein. Dafür kostet diese weltweite Coronakrise zu viel Geld und Wirtschaftsleistung. Dem neuen Gemeinderat wird eine Gemeinde übergeben mit geordneten Finanzen, kaum noch Schulden und einem Polster an Rücklagen und Vermögenswerten. Da Castell aber noch nie reich gesegnet war mit finanziellen Mitteln und Möglichkeiten, wird es hier nicht zu einem völligen Einbruch kommen. Hier musste man sich schon immer nach der Decke strecken, was in Krisenzeiten von Vorteil ist. Es wird meiner Meinung nach, auch dem neuen Gemeinderat gelingen, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.

Zum Abschluss danke ich meiner Frau Elisabeth und meiner Familie. Es war mit Sicherheit nicht immer einfach für sie, aber sie gaben mir die nötige Sicherheit. Nun kommt die Zeit der Ruhe und die Zeit auch mal das zu tun, was zuhause schon seit vielen Jahren nötig ist und bisher geschoben wurde. Es ist aber auch die Zeit für andere Aktivitäten und die Zeit für Erholung – und darauf freue ich mich. Ich schaue dankbar zurück auf die vergangenen 18 Jahre und bedanke mich für das mir stets entgegengebrachte Vertrauen.

Darum, in guter Verbundenheit miteinander, wünsche ich Ihnen allen persönlich alles Gute, Gottes Segen und unserer Gemeinde eine gute und gesicherte Zukunft – gerade jetzt in diesen schweren Zeiten.

Vielen Dank!

zuletzt geändert: 29.06.2020

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