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Der Silvaner

Der 6. April 1659 sollte für den Casteller, den fränkischen und auch den deutschen Weinbau ein wichtiges Datum werden – die erste Pflanzung des Silvaners!

Zwei einschneidende Ereignisse ebneten dem Silvaner den Weg in die Casteller und deutschen Weinberge. Die sehr starken Verwüstungen und die extreme Entvölkerung durch den 30-jährigen Krieg führten zur Aufgabe von bis zu 75 % der damals 40.000 Hektar großen Rebfläche in Franken. Gleichzeitig verschlechterte eine Klimaveränderung, auch „kleine Eiszeit“ genannt, die Ernten in den Weinbergen.

Dies erforderte Veränderungen beim Wiederaufbau der Weinberge. Notwendig wurden Reben, die den Winterfrösten widerstehen, durch späten Austrieb den Frühjahrsfrösten entgehen und dank einer zügigen Reifeentwicklung zu guten Ernten führen können. Kriterien, die der Silvaner (damals Österreicher genannt) erfüllte, der vermutlich von den Ebracher Zisterzienser-Mönchen von Österreich, wo sie Töchter-Klöster hatten, nach Franken gebracht wurde. Im Castell’schen Dorf Obereisenheim hatten die Mönche des Klosters Ebrach umfangreichen Besitz und hier trafen die beiden fränkischen Silvanerpioniere Castell und Ebrach zusammen.

Wenn der Gräfl. Castell’sche Amtmann Georg Körner in Obereisenheim seinen Geschäften nachging, kehrte er regelmäßig bei dem Wirt und Gerber Georg Kraus ein, der mit der neuartigen Rebsorte handelte. Am 5. April 1659 brachte ein gräflicher Bote „25 Österreicher Fechser“ vom Dorf Obereisenheim nach Castell, wo die Fechser (Stecklinge) am 6. April am Fuße des Schlossberges in der Lage Reitsteig zum „ausbüßen“ verwandt wurden. Über die Jahrhunderte nahm die Bedeutung des Silvaners immer mehr zu. 1791 riet Johann Christian Fischer in seinem Standardwerk „Der Fränkische Weinbau auf dem Felde und im Keller“, jeden zehnten Stock mit Österreichern zu besetzen, was viele Winzer beherzigten. Denn 1833 stellte Johann Philipp Bronner fest, der Silvaner werde häufig „wie das Salz in den Speisen angetroffen“. Mit dem Aufkommen der sortenreinen Pflanzung im 19. Jahrhundert konnte der Silvaner seine Stellung als Botschafter des Frankenweins ausbauen.

Denn nur hier in Franken wurde und wird er in die besten Weinbergslagen gepflanzt und zu wahrhaft „Großen Weinen“ veredelt. Für uns in Castell ist es kein Zufall, dass der Silvaner zu uns gefunden hat. Er erlaubt es uns im Zusammenspiel mit Boden, Klima und Lagen Weine hervorzubringen, die einzigartig und authentisch sind. Wir sind überzeugt, dass dem Silvaner die Zukunft gehört.

Wohl ein Gott
Silvaner, Sylvaner [wohl n. dem röm. Gott Silvanus], Rebsorte, die harmonische, vollmundige Weißweine liefert. Silvanus, altröm. Gott des Waldes, der Bergweide; entsprach dem grch. Pan. (dtv Lexikon)

zuletzt geändert: 04.05.2015

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